18 Januar 2024
Während das Wetter gestern einen Großteil des Landes lahmlegte, setzten die Sozialarbeiter des Roten Kreuzes ihre Arbeit mit den obdachlosen Menschen mit erhöhter Wachsamkeit fort. Wir begleiteten ein Team von Streetworkern durch den eisigen Tag. Hier ist unser Bericht in Bildern, ein Einblick in ihre Arbeit vor Ort.
Während ein Großteil der Bevölkerung zu Hause im Warmen blieb, hatten die Menschen auf der Straße leider keine solche Möglichkeit.
Die Streetworker des Roten Kreuzes waren bereits am frühen Morgen unterwegs, um Menschen ohne Obdach oder in prekären Situationen zu treffen.
Bei einer zweiten Runde am frühen Nachmittag fanden Sara Fernandes und Andrea Prevost zunächst Joao und Rosa (Vornamen geändert), ein portugiesisches Paar, das sich im Eingangsbereich eines Gebäudes, an dem gerade gearbeitet wurde, ins Trockene gebracht hatte.
Mit Decken, die als Gerüst auf einem „Véloh“-Rad aufgehängt waren, schützten sie sich vor der Kälte und hofften, die Nacht überstehen zu können.
Ein Stück weiter trafen die beiden Sozialarbeiterinnen auf Dave. Der 50-jährige Luxemburger war gekommen, um sich mit Freunden zu treffen, die auf der Straße leben.
Als ehemaliger Dachdecker war Dave nach einem schweren Arbeitsunfall in Schwierigkeiten geraten. Trotz des eisigen Regens war er positiv gestimmt.
Heute Abend hat er ein warmes und trockenes Bett in einer Unterkunftseinrichtung in der Stadt.
Sara und Andrea setzten dann ihre Runde durch die menschenleeren Straßen fort und achteten darauf, nicht auf den Eisplatten auszurutschen.
Dank der außergewöhnlichen Verlängerung der Öffnungszeiten der Wanteraktioun und anderer Einrichtungen für Obdachlose trafen sie auf weniger Menschen als sonst.
Das Nightshelter, ein Zufluchtsort, an dem sich die Hilfeempfänger ausruhen, aufwärmen, ihre Kleidung waschen und Snacks zu sich nehmen können, erweiterte seine Öffnungszeiten auf den ganzen Tag.
„Wir kennen die Menschen, die auf der Straße leben, gut. Wir können ihnen eine warme Suppe oder einen gemeinsamen Kaffee im Sozialbistro anbieten. Soweit es möglich ist, verweisen wir sie an Wohnstrukturen. Wenn es so kalt ist, ist die Straße noch gefährlicher.“
Sara Fernandes, Streetworkerin beim Luxemburger Roten Kreuz