07 April 2024
Heute ist Weltgesundheitstag. Das diesjährige Thema “Meine Gesundheit, mein Recht“ weist auf die anhaltenden Ungleichheiten im Gesundheitsbereich hin. Große Herausforderungen wie Krankheiten und Katastrophen fordern ihren hohen Tribut und betreffen Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt.
Überall auf der Welt ist das Recht auf Gesundheit für Millionen von Menschen zunehmend gefährdet. Die neuesten Zahlen verdeutlichen die alarmierende Tatsache, dass mindestens 4,5 Milliarden Menschen, d. h. mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung, keine vollständige Versorgung mit grundlegenden Gesundheitsdiensten* haben.
Eine Reihe von Rotkreuz-Abteilungen arbeitet vor Ort daran, den Zugang der Bevölkerung zur Gesundheitsversorgung zu verbessern, und zwar durch Initiativen wie das Netzwerk Help und sein Angebot an hochwertiger häuslicher Pflege, das Rehabilitationszentrum Schloss Colpach zur körperlichen Genesung oder auch Blutspendeaktionen. Andere Dienste wie die HIV Berodung und der Solidaritätsfonds setzen sich für junge Menschen und Menschen in schwierigen Lebensumständen ein.
Das Rote Kreuz setzt sich für einen besseren Zugang zur Gesundheitsversorgung ein und konzentriert sich dabei auf die psychische Gesundheit. Herausforderungen wie Armut, Gewalt, spezifische Einschränkungen und Ungleichheit erhöhen das Risiko psychischer Störungen trotz der allgemeinen Widerstandsfähigkeit des Einzelnen.
Eine internationale Studie, die von HBSC im Auftrag der WHO 2021/2022 durchgeführt wurde, untersuchte die psychische Gesundheit von Jugendlichen in Europa, Zentralasien und Kanada, mit besonderem Augenmerk auf die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. In Luxemburg gaben 28 % der heranwachsenden Mädchen an, dass sie sich einsam fühlten, gegenüber 14 % der Jungen. Sie gaben auch eine etwas geringere Zufriedenheit mit ihrem Alltag an, die mit 6,8 bewertet wurde, während die Jungen einen Wert von 7,4 hatten. Schließlich haben Jungen ein höheres Wohlbefinden, mit einem Wert von 60 gegenüber 48 bei den Mädchen.
Diese Zahlen machen deutlich, wie gefährdet die psychische Gesundheit heranwachsender Mädchen ist, da sie bei allen Indikatoren ein niedrigeres Niveau aufweisen als Jungen, wobei diese Ungleichheit mit dem Alter zunimmt. Dieses Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern könnte darauf zurückzuführen sein, dass Mädchen ein höheres Maß an Stress empfinden als Jungen oder dass beide Geschlechter ihre Emotionen auf unterschiedliche Weise ausdrücken, wobei Mädchen möglicherweise eher dazu neigen. Andererseits könnte dies auch durch die traditionelle Aufteilung der familiären Pflichten, insbesondere in Bezug auf Erziehung und Hausarbeit, beeinflusst sein.
Die zusätzlichen Schwierigkeiten, die durch die COVID-19-Pandemie, den Klimawandel und die steigenden Lebenshaltungskosten verursacht werden, sind wahrscheinlich erschwerende Faktoren für die psychische Gesundheit der Jugendlichen. Diese Erkenntnisse sind für die Ausrichtung von Präventions- und Interventionsinitiativen zur Verbesserung der Betreuung von Teenagern von wesentlicher Bedeutung, wobei es darum geht, die Isolation zu bekämpfen, den Zugang zu Wohnraum zu erleichtern, um ein unabhängiges Leben zu ermöglichen und gegebenenfalls Nahrungsmittelhilfe bereitzustellen.
Aus diesem Grund sind Dienste wie PsyUp und Psy-Jeunes vor Ort lebenswichtig. Sie bieten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen (0-27 Jahre) psychologische Betreuung an und fördern so langfristig ihr psychisches Wohlbefinden. Diese Abteilungen schaffen einen sicheren Raum, in dem junge Menschen ihre Gefühle ausdrücken können und in ihrem Alltag ein emotionales Gleichgewicht finden.
*Zahlen 2021 von der WHO