23 November 2020
Jedes Jahr bei Kälteeinbruch hilft die Wanteraktioun (WAK, oder Winteraktion) den schwächsten Menschen in unserer Gesellschaft. Andre Soares, der die Aktivitäten des Luxemburger Roten Kreuzes auf dem Findel koordiniert, erläutert den Charakter der Aktion, die Anfang der vergangenen Woche gestartet wurde.
– Wie funktioniert die Winteraktion?
Das Luxemburger Rote Kreuz sorgt zusammen mit Caritas und Inter-Actions für Organisation und reibungslosen Ablauf der Winteraktion. Diese Initiative, die vom Ministerium für Familie, Integration und die Großregion finanziert wird, hilft den Schwächsten in unserer Gesellschaft, wenn die Temperaturen fallen. Ziel ist es, Grundbedürfnisse wie Nahrung, Kleidung, ein paar Momente der Ruhe und einen Ort des Beisammenseins zu befriedigen.
Die diesjährige Winteraktion findet vom 16. November bis 31. März 2021 auf dem Findel statt. Das Rote Kreuz bietet tagsüber warme Mahlzeiten bzw. einen Ruheraum an. Wir haben auch eine Garderobe eingerichtet, um Kleidung anbieten zu können. Die Caritas übernimmt dann jeweils abends und bietet Obdachlosen eine Unterkunft für die Nacht. Wir sind bereit, jeden Tag rund 100 Menschen zu empfangen.
– Wie wichtig sind die freiwilligen Helfer?
Freiwillige Helfer sind für die Winteraktion unverzichtbar. In diesem Jahr haben sich fast 50 Personen gemeldet, um dem Roten Kreuz bei der Essensausgabe und dem Aufräumen zu helfen. Zusätzlich zu dieser Hilfe bieten diese Helfer den Begünstigten ein offenes Ohr, Menschlichkeit und Freundlichkeit. Ich danke an dieser Stelle allen von ganzem Herzen.
Einige der freiwilligen Helfer kommen jedes Jahr wieder, um uns zu helfen. Es ist großartig, auf eine solche Unterstützung zählen zu können. Als wir Anfang 2020 die letzte Winteraktion an die besonderen Bedürfnisse der Obdachlosen während der ersten Welle der Covid-19-Epidemie angepasst haben, wurden die freiwilligen Helfer auf die Sicherheitsmaßnahmen hin geschult. Dieses Wissen geben sie jetzt an die Obdachlosen weiter.
– Was ist im Jahr 2020 anders?
Wegen der Coronavirus-Epidemie mussten wir unsere Aktivitäten wie gesagt anpassen. Vor allem haben wir die Tag- und Nachtunterkünfte an einem Ort, dem Findel, gebündelt. Zudem haben wir Mitarbeiter und Freiwillige natürlich gezielt geschult, und seit dem 20. April 2020 haben wir einen Schutzraum eingerichtet. Dieser ermöglicht die Isolation symptomatisch Personen, die untersucht werden müssen. Zu guter Letzt haben wir auch die Anzahl der Ausgabestellen für hydroalkoholisches Gel erhöht.
Schließlich haben wir unsere täglichen Essenszeiten angepasst und bis 15 Uhr verlängert. Dies ermöglicht es, den Besucherstrom zu verteilen und die physische Distanz zu sichern. Schließlich wurde die Winteraktion deshalb bereits am 16. November gestartet, um den Bedürfnissen der am meisten gefährdeten Menschen in dieser „zweiten Welle“ der Epidemie frühzeitig gerecht zu werden.