28 April 2021
Die über ganz Luxemburg verteilten acht Butteker (Epiceries Sociales) des Roten Kreuzes helfen Menschen, die Schwierigkeiten haben über die Runden zu kommen, sich und ihre Familien eine gesunde Ernährung zu ermöglichen. Möglich ist das dank des freiwilligen Engagements vieler Helfer.
Essen oder Miete zahlen? Viele Menschen, viele Familien, befinden sich heute in einer prekären finanziellen Situation. Seit dem letzten Frühjahr befinden sich Haushalte, die von Einkommen aus befristeten oder prekären Arbeitsverhältnissen leben, in einer noch schwierigeren Situation. Der wirtschaftliche Abschwung, den die Pandemie in vielen Sektoren verursacht hat, wirkt sich direkt auf diejenigen aus, die bis dahin mit befristeten Verträgen oder im Rahmen von Zeitarbeit tätig waren. Auch junge Menschen und Studenten, die früher ihr Einkommen mit Gelegenheitsjobs aufbesserten, befinden sich nun in einer schwierigen Situation.
Für all diese Menschen sind die Butteker eine Möglichkeit, weiterhin in Würde zu leben. Die Butteker versorgen sie mit Lebensmitteln und Produkten des täglichen Bedarfs – zu Preisen, die rund zwei Drittel unter dem Marktpreis liegen. Die Kunden dieser Geschäfte verfügen so über mehr Kaufkraft – und haben gleichzeitig Zugang zu frischen, qualitativ hochwertigen Produkten. Die auf diesem Wege erzielten Einsparungen erleichtern es ihnen unter dem Strich, ihr Budget auszugleichen.
Wie viele andere Dienste des Luxemburger Roten Kreuzes funktionieren auch die Butteker dank der aktiven Unterstützung zahlreicher Freiwilliger. Serge Frank zum Beispiel fährt regelmäßig nach Grevenmacher, um dort die Kunden der örtlichen Buttek zu bedienen: „Ich denke, wenn man die Mittel hat, ist es nur natürlich, anderen zu helfen. Jeder kann das auf seine Weise tun: Ich helfe hier in der Buttek und engagiere mich auch in der Sektion Dudelange. Das ist meine Art, denen zu helfen, die Hilfe brauchen.“
Obwohl sich die Art und Weise, wie er sich im Spendenmonat engagiert, in diesem Jahr Pandemie-bedingt geändert hat, bleibt Serge Frank optimistisch: „Natürlich machen wir nicht mehr die traditionelle Tür-zu-Tür-Aktion. Stattdessen werfe ich dort, wo ich normalerweise klingle, einen Info-Zettel ein. Das ist auch ein Weg, Menschen zu sagen, dass sie helfen können – dass sie nicht machtlos gegen die Folgen der Pandemie sind. Man kann auf viele Arten helfen, indem man verschiedene Dinge spendet: Zeit, Geld, Blut… Jede noch so kleine Geste der Solidarität ist wichtig und nützlich.“
Diese Solidarität lebt auch in den Butteker weiter, die während der gesamten Pandemie geöffnet geblieben sind. Sie sind mehr als nur Läden; sie sind auch Treffpunkte für Menschen, die ansonsten isoliert wären: „Natürlich haben wir schnell das Nötige in die Wege geleitet, um unsere Begünstigten weiterhin empfangen zu können. Es gibt Desinfektionsgel, Plexiglas-Trennwände, eine Begrenzung der Anzahl der Personen im Laden und andere Dinge“, so Serge Frank weiter: „Für die Menschen ist das wichtig. Sie können rausgehen und jemanden treffen. Wir unterhalten uns und tauschen Neuigkeiten aus. Das ist wichtig, denn mit anderen Menschen zu reden ist etwas, das man durch nichts ersetzen kann.“
Butteker des Roten Kreuzes gibt es in Clervaux, Differdange, Echternach, Grevenmacher, Mersch, Remich, Steinfort und Wiltz.