Ferien für alle

18 Dezember 2019

Die Ferienkolonien des Luxemburger Roten Kreuzes stehen allen Kindern und Jugendlichen offen, und ihr Erfolg spricht für sich.

Das nur 200 Meter vom Strand entfernte Haus in La Panne ist perfekt für die Unterbringung junger Menschen mit Behinderung eingerichtet. Das Ergebnis? Die Ferien an der belgischen Küste können zwischen 4 und 10 behinderte Kinder in einer Gruppe von insgesamt 40 Kindern genießen. Dieser Erfolg führte vor 20 Jahren zur Einrichtung zweier weiterer jährlichen Aufenthalte, die 20 jungen Menschen mit Behinderung vorbehalten sind, die älter als 16 Jahre sind. Romain Peters, verantwortlicher Leiter des Services Ferienfreizeiten, erzählt begeistert: „Ganz gleich, ob sie schon als Kind mit uns ge- reist sind oder nicht: Sie können von dem Angebot profitieren, bis sie 36 sind! Fünf oder sechs sind übrigens schon seit … 20 Jahren dabei!“ Ein wunder- barer Vertrauensbeweis für die freiwiligen Betreuer, die sich mit Freude um die Gäste kümmern, die nicht alleine aufstehen oder sich nicht ohne Hilfe anziehen können.

Eine persönliche Begleitung

Für die Eltern ist es alles andere als einfach, ihr Kind – noch dazu, wenn es besondere Zuwendung benötigt – eine Woche lang der Obhut von „Unbekannten“ anzuvertrauen. Das Team von Romain Peters setzt deshalb von Anfang an auf den direkten Dialog, um sie zu beruhigen und den Aufenthalt zu einem möglichst großen Erfolg werden zu lassen. Vor der Abreise besuchen der verantwortliche Leiter und mindestens ein Betreuer, wenn nötig mehrere Male, die Eltern und ihr Kind. Das Ziel? Sich kennenlernen und Informationen zu erhalten, die wichtig für seine Sicherheit, seinen Komfort und sein Wohlbefinden sind: Uhrzeiten für die Einnahme von Medikamenten, Reaktionen in bestimmten Situationen usw.

Alle anders, alle gleich, alle gemeinsam

Am Tag der Abfahrt in die Ferien erklären die Betreuer den nicht behinderten Kindern die Behinderungen, die die anderen anwesenden Kinder haben. Die versteckte Angst vor dem Unbekannten verflüchtigt sich und macht Mitgefühl und dem Wunsch Platz, gemeinsam Spaß zu haben. „Die Kinder ohne Behinderung helfen den anderen beim Essen oder Anziehen und achten darauf, dass sie beim Spielen gut integriert werden. Oft sagen uns Betreuer, die zum ersten Mal wirklich mit Behinderten in Kontakt kommen, dass sie sich nicht gedacht hatten, dass das Abenteuer so bereichernd für sie sein könne. Und jeder Aufenthalt verstärkt diese Erfahrung“, fügt Romain Peters abschließend hinzu.