02 Februar 2023
Der neue Logistikstandort des Luxemburger Roten Kreuzes in Livange wurde am 1. Februar 2023 – in Anwesenheit von Corinne Cahen, Ministerin für Familie und Integration – offiziell eingeweiht.
Das Zentrum liegt zentral an den Autobahnachsen und bietet so einen effizienten Rahmen für die Lagerung und Verteilung von Lebensmitteln und Kleiderspenden. Auch andere technische Aktivitäten, die nicht direkt mit den Hilfeempfängern in Kontakt stehen, aber Flächen für Ateliers, Lagerhaltung und Verwaltung benötigen, sind dort untergebracht.
Das Rote Kreuz hatte das ehemalige Möbelgeschäft Ende 2019 gekauft und nach und nach renoviert und funktional umgebaut, um auf 5600 Quadratmetern das „Centre national de Collecte et de Tri“ (CNCT) für Kleider- und Schuhspenden und die Logistikplattform Spëndchen asbl, das Secondhandgeschäft Vintage Mo(o)d, die IT- und technischen Abteilungen des Roten Kreuzes sowie die technische Abteilung von Caritas unterzubringen.
Insgesamt arbeiten rund 80 Menschen in Livange, Ehrenamtliche und Angestellte aber auch über 60 Sozialhilfeempfänger, die über eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme („travaux d’utilité collective“/TUC) in verschiedenen Abteilungen eingebunden sind.
„Mit diesem neuen Logistikzentrum können wir uns besser um die Ärmsten in unserer Gesellschaft kümmern. Unsere acht ‚Croix-Rouge Buttiker‘ müssen täglich beliefert werden. Das gleiche gilt für die vier Läden von Caritas. Nur so können wir zum Beispiel national frische Lebensmittel verteilen, die dem Haltbarkeitsdatum nahe sind. Und auch Kleiderspenden müssen sortiert und gewaschen werden, bevor wir sie an die Hilfeempfänger weitergeben“
Michel Simonis, Generaldirektor des Roten Kreuzes
„Es ist unsere Pflicht, Bürger zu unterstützen, die sich keine Lebensmittel aus dem Supermarkt oder Kleidung aus dem Bekleidungsgeschäft leisten können. Die menschliche Würde ist das Wichtigste und ich freue mich, dass das Luxemburger Rote Kreuz und die Caritas Luxemburg ihre Kräfte bündeln, um Menschen in einer sehr schwierigen Lebensphase zu helfen.“
Corinne Cahen, Ministerin für Familie und Integration
Das nationale Sammel- und Sortierzentrum für Kleiderspenden ist 2015 entstanden und das Ergebnis einer Zusammenlegung der bestehenden Aktivitäten des Roten Kreuzes und Caritas. Die Zusammenarbeit ermöglicht es, den dringenden Bekleidungsbedarf von Personen wie Flüchtlingen, Migranten, Obdachlosen sowie von anderen Bedürftigen zu decken. Dank der Solidarität durch Kleiderspenden der hiesigen Bevölkerung kann das CNCT die Zerstörung von gebrauchten Schuhen und Kleidung vermeiden und eine Neuverteilung für hilfsbedürftige Erwachsene, Jugendliche und Kinder sicherstellen. Zudem versorgt dieses Zentrum die „Vestiaires“ des Rotes Kreuzes sowie die „Kleederstuff“ von Caritas. Eine Initiative, die vom Ministerium für Familie, Integration und die Großregion unterstützt wird.
Die Logistikplattform Spëndchen ist eine gemeinsame Vereinigung, die vom Roten Kreuz und Caritas im Rahmen der Eröffnung der ersten „épiceries sociales“ im Jahr 2009 geschaffen wurde. Das Ziel: den Erwerb von Lebensmitteln und Non-Food-Produkten zu organisieren, die sie über die sozialen Lebensmittelgeschäfte verkauft und/oder verteilt. Zudem setzt sich die Plattform so gegen die Verschwendung von Lebensmitteln ein. Die 8 „Croix-Rouge Butteker“ und die 4 „Caritas Butteker“ sind sogenannte „épiceries sociales“, die finanzschwachen Menschen Lebensmittel- und Hygieneprodukte zu Preisen anbieten, die sich auf ein Drittel und bei vielen Artikeln (mit kurzer Haltbarkeit) sogar auf ein Fünftel des üblichen Preises im Einzelhandel belaufen. Den Kunden des „Butteks“ wird dadurch Zugang zu frischen Qualitätsprodukten geboten, gleichzeitig steigt ihre Kaufkraft. Insgesamt betreiben das Rote Kreuz und die Caritas landesweit 12 solcher Geschäfte. Das Ministerium für Familie, Integration und die Großregion fördert die Spëndchen-Aktivitäten.
Der Secondhandladen Vintage Mo(o)d wurde 2016 vom Roten Kreuz ins Leben gerufen. Hier werden Kleidungsstücke und Gebrauchsgegenstände aus zweiter Hand, die zuvor gespendet wurden, zum Verkauf angeboten. Das Geschäft steht jedem offen und fördert das Upcycling mit dem Ziel: Einnahmen zu erwirtschaften, mit denen dann Kleidungsstücke wie zum Beispiel Unterwäsche neu eingekauft werden, die in den Kleiderspenden immer fehlen.
Die Informatikabteilung des Rotes Kreuzes ist ebenfalls in die neuen Räumlichkeiten gezogen. Auch die „Services Généraux“ vom Roten Kreuz sind in die neuen Ateliers in Livange umgezogen, da dies angesichts des Wachstums der Organisation unerlässlich wurde.