26 Mai 2020
Am 8. Januar 2020 meldete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine neue Form des Corona-Virus, die in der chinesischen Provinz Hubei aufgetreten sei. Seither hat sich Covid-19 über alle Kontinente verbreitet und damit die ganze Welt unerwartet überrollt. Europa ist in besonderem Maße betroffen – so sehr, dass ein „internationaler Notstand“ ausgerufen wurde.
In Luxemburg sah sich das Rote Kreuz mit Aufgaben konfrontiert, die den Kern seiner Mission ausmachen: in Katastrophenzeiten besonders hilfsbedürftige Menschen schützen. Wie hat das Luxemburger Rote Kreuz auf diese Situation reagiert?
Seit Beginn des Jahres verfolgen die luxemburgischen Gesundheitsbehörden und das Rote Kreuz die Entwicklung der Pandemie mit großer Aufmerksamkeit. Nachdem im Großherzogtum die erste Person positiv auf Covid-19 getestet wurde, wurde Anfang März auf Regierungsebene ein Krisenkomitee eingesetzt.
Genau wie in anderen europäischen Ländern mit einer alternden Bevölkerung verläuft Covid-19 in Luxemburg vor allem bei Menschen in fortgeschrittenem Alter, die aufgrund sonstiger gesundheitlicher Probleme geschwächt sind, tödlich. Diesen besonders anfälligen Menschen wird bereits durch viele Dienste des Roten Kreuzes Luxemburg geholfen. Dies steht im Einklang mit unserer Mission: „Mënschen hëllefen“.
Von Anfang an haben sich die Teams so organisiert, dass sie die von uns unterstützten Menschen nicht gefährden. Überall, wo dies möglich ist, wurde Telearbeit eingerichtet. Unsere Mitarbeiter werden hinsichtlich der Schutzmaßnahmen geschult und so ausgestattet, dass sie diese einhalten können. Vor allem beschäftigt sich das Rote Kreuz damit, das Luxemburger Gesundheitssystem bestmöglich zu stärken und engagiert sich für diejenigen, die von der Krise am härtesten getroffen sind. Als die allgemeine Ausgangssperre für die Bevölkerung Mitte März beschlossen wurde, blieben die Kindertagesstätten geöffnet, um Kinder von Pflegekräften zu betreuen.
Das Reha-Zentrum des Roten Kreuzes in Colpach hat dafür gesorgt, dass alle die dort untergebrachten Patienten ihre Behandlung zu Hause fortsetzen können, mithilfe des HELP Teams, das die Patienten weiterhin behandelt. Dies ermöglicht die Umwandlung des Standortes von Colpach in eine Covid-19-Station mit einer Kapazität von 80 Betten für Patienten, die nur noch unter stationärer Beobachtung stehen. „Wir sind seit dem 27. Mai für die Menschen da, die am Corona-Virus erkrankt sind, Hilfe benötigen und behandelt werden müssen, die sich aber nicht in Lebensgefahr befinden. So werden bei unseren Kollegen in den Krankenhäusern für akute Fälle schneller wieder Betten für neue Patienten frei“, erklärt der Generaldirektor des Zentrums in Colpach, Jean-Philippe Schmit.
Parallel zur Behandlung der Pandemie-Patienten ist es von wesentlicher Bedeutung, Patienten weiterzubehandeln, die an anderen schweren Krankheiten leiden. Die Teams des Blutspendezentrums appellierten am 20. März an die Öffentlichkeit, weiterhin Blut zu spenden. Infolge dieses Appells meldeten sich 1700 Blutspendern in weniger als einer Woche, eine Rekordzahl höher als die jährliche Zahl.