Unter den vom Luxemburger Roten Kreuz verwalteten Bildungs- und Betreuungseinrichtungen (Services d’Education et d’Accueil pour Enfants Scolairisés – SEAS) gibt es einige Strukturen, die speziell auf die Bedürfnisse von Kindern mit Migrationshintergrund ausgerichtet sind.
Dabei handelt es sich um Betreuungs- und Bildungseinrichtungen für integrierte Erziehung (Structures d’Accueil et d’Education Intégrée – AI). Wie die vom Roten Kreuz geführten SEAS und im Rahmen des nationalen Rahmenplans zur non-formalen Bildung bieten wir diesen Kindern hier einen vertrauensvollen Rahmen, in dem sie ihre individuelle Autonomie und Selbstbestimmung entwickeln können.
Unsere drei integrierten Betreuungs- und Bildungseinrichtungen nehmen Kinder im Alter von 3 bis 12 Jahren auf, die internationalen Schutz erhalten oder beantragt haben. Sie arbeiten eng mit den staatlichen Spezialklassen zur Aufnahme von Kindern (Classes Spécialisées d’Accueil de l’Etat – CSAE) zusammen.
Dank der engen Zusammenarbeit mit den Schulen bieten wir den Kindern, je nach den Bedürfnissen der Familien, die Möglichkeit einer Tagesbetreuung von 7:45 Uhr bis 19 Uhr an. Die Zusammenarbeit mit anderen lokalen Partnern wie den Musikschulen, anderen SEAS oder den Unterkünften, in denen die Flüchtlingsfamilien leben, ermöglicht es uns ebenfalls, den Alltag der Kinder, die einen schwierigen Lebensweg aufweisen, zu vereinfachen.
Unsere integrierten Betreuungs- und Bildungseinrichtungen bieten verschiedene offen Bereiche wie z. B. ein Restaurant, einen Bau- und Konstruktionsraum, einen Raum für kreative Workshops, einen Raum zum Ausruhen, einen Multifunktionsraum sowie Außenbereiche zum Spielen und zum frische Luft holen.
Kinder mit Migrationshintergrund haben ein besonderes Bedürfnis nach Sicherheit und Stabilität. Die Rituale und Rahmenbedingungen, die in unseren Einrichtungen geschaffen werden, sollen ihnen ermöglichen, sich frei zu entfalten, indem sie spielen, sich ausruhen, sich austauschen – und dabei die Vielfalt respektieren.
In jeder dieser AI-Struktur gibt es ein multidisziplinäres Team, das mit dem Konzept arbeitet, welches das Kind mit seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt stellt. Alle Teammitglieder verfügen über eine pädagogische Fachausbildung. Ein interkultureller Vermittler, der ebenfalls zum Team gehört, erleichtert die Arbeit mit den Eltern und hilft, die Kinder besser zu verstehen.
Mindestens ein Teammitglied mit der Fortbildung und der Funktion „Inklusionsbeauftragter“ sorgt dafür, dass jedes Kind in die Gruppe einbezogen wird. Inklusion ist eines der Hauptziele der integrativen Betreuungs- und Bildungseinrichtungen.
Jedes Teammitglied kümmert sich so um das Wohlergehen der Kinder und nimmt regelmäßig an verschiedenen Weiterbildungen teil.
Nachdem im Jahr 2022 zahlreiche Kinder und Jugendliche, die vor dem Ukraine-Konflikt geflohen sind, nach Luxemburg kamen, wurde von den Teams des Roten Kreuzes und der Caritas eine Begleit- und Übergangsabteilung (Service d’Accompagnement et Transition – SAT) eingerichtet. Diese Abteilung begleitet junge, noch nicht eingeschulte Antragsteller (Alter: 4 bis 27 Jahren), die internationalen Schutz genießen, in den Wohnstrukturen.
Unter der Berücksichtigung des nationalen Rahmenplans zur non-formalen Bildung bietet der SAT nicht eingeschulten Kindern und Jugendlichen auch Aktivitäten an. Durch ihre Anwesenheit in den Unterkünften treten die Mitarbeiter der Abteilung mit den jungen Menschen in Kontakt und unterstützen die Kinder und die Familien in ihrem Alltag in der Wohnunterkunft.
Service d’Accompagnement et de Transition (SAT)
Structure d’Accueil et d’Education Intégrée Weilerbach
Structure d’Accueil et d’Education Intégrée Adam Roberti
Structure d’Accueil et d’Education Intégrée Buschdorf