100 Tage nach den Erdbeben in der Türkei und in Syrien besteht immer noch humanitärer Bedarf
100 Tage nach den Erdbeben in der Türkei und in Syrien besteht immer noch humanitärer Bedarf
16 Mai 2023
Am 6. Februar verloren mehr als 55.000 Menschen ihr Leben und 15,6 Millionen waren von schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien betroffen. Sofort begaben sich Tausende Mitglieder der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung vor Ort, um den betroffenen Gemeinden Hilfe zu leisten.
Das Luxemburger Rote Kreuz konnte dank der Großzügigkeit der Öffentlichkeit und mehrerer Unternehmen fast eine Million Euro sammeln. Um sicherzustellen, dass diese Gelder bestmöglich eingesetzt werden, schloss es sich mit dem Deutschen Roten Kreuz zusammen, das bereits seit vielen Jahren vor Ort in Projekten mit dem Türkischen Roten Halbmond und dem Syrischen Arabischen Roten Halbmond aktiv ist.
Die Lage in der Türkei
In der Türkei leiden immer noch 9,1 Millionen Menschen unter den Folgen der Erdbeben und werden noch viele Monate lang Unterstützung benötigen. Der Türkische Rote Halbmond führt zahlreiche Maßnahmen durch:
Nahrungsmittel: 300 Millionen warme Mahlzeiten und sauberes Trinkwasser wurden in den betroffenen Gebieten bereitgestellt.
Unterkunft: 2,7 Millionen Menschen schlafen in bereitgestellten Zelten, die mit Decken und Heizsystemen ausgestattet sind.
Hygiene und Wasser: 200.000 Hygienesets und Sanitärcontainer wurden zur Verfügung gestellt.
Gesundheit: Mehr als 140.000 Menschen erhielten Zugang zur Gesundheitsversorgung oder psychosoziale Unterstützung, die von mobilen Einheiten bereitgestellt wurde. Außerdem werden regelmäßig Blutspende-Aktionen durchgeführt.
Finanzielle Unterstützung: 600.000 gefährdete Menschen erhielten Bargeld, damit sie ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten, zudem wurden 140.000 Einkaufsgutscheine verteilt.
Die Lage in Syrien
In Syrien waren 6,5 Millionen Menschen von den Erdbeben betroffen, obwohl das Land durch den zwölfjährigen Konflikt bereits geschwächt war. Der Syrische Arabische Rote Halbmond mobilisierte rasch 4.000 Mitarbeiter und Freiwillige vor Ort:
Nahrungsmittel: Mehr als 124.000 Lebensmittelrationen wurden an die betroffene Bevölkerung verteilt.
Unterkunft: Es wurden mehr als 200 Unterkünfte und Zehntausende Decken, Matratzen und Planen verteilt.
Hygiene und Wasser: Um der Ausbreitung von Infektionskrankheiten entgegenzuwirken, sorgten die Teams vor Ort für angemessene sanitäre Einrichtungen und erleichterten den Zugang zu sauberem und hygienisch einwandfreiem Wasser. Außerdem verteilten sie wichtige Hygieneartikel.
Gesundheit: Über eine Million Menschen erhielten Medikamente und wurden von mobilen Kliniken und Gesundheitseinheiten behandelt.
Gemeinnützige Dienste: 185.000 Dienste wie Erste Hilfe für psychische Gesundheit, Informationen zum Umgang mit Erdbeben oder Rechtsberatung wurden bereitgestellt.
Langfristiger humanitärer Bedarf
Die ersten 100 Tage sind erst der Anfang der humanitären Maßnahmen. Das Ausmaß der Zerstörung ist so groß, dass der Wiederaufbau gerade erst begonnen hat: Millionen von Haushalten wurden beschädigt, wichtige Infrastrukturen sind zusammengebrochen und Geschäfte und Unternehmen wurden zerstört. Trotz der enormen Anstrengungen, die lokale und internationale Akteure seit dem ersten Tag unternommen haben, bleibt die Lage für Millionen von Überlebenden schwierig.
Zusätzliche Unterstützung ist erforderlich, um die unmittelbaren Bedürfnisse zu decken und den Betroffenen eine neue Zukunft anzubieten.
Sie können die Arbeit des Roten Kreuzes vor Ort weiterhin unterstützen, indem Sie per Banküberweisung (IBAN LU52 1111 0000 1111 0000; Verwendungszweck: Séisme Turquie Syrie) oder durch Klicken auf den unten stehenden Link spenden.