17 Mai 2024
Dieser Grundsatz ist von entscheidender Bedeutung, um das Vertrauen aller Beteiligten zu erhalten und es der Bewegung zu ermöglichen, ihre humanitäre Mission unter Wahrung ihrer Handlungsfreiheit zu erfüllen. Neutralität bedeutet nicht Gleichgültigkeit oder Feigheit, sondern vielmehr eine zurückhaltende Haltung im Interesse der humanitären Mission. Indem sie sich der Parteinahme enthält, vermeidet die Bewegung, Misstrauen oder Feindseligkeit zu wecken, und bewahrt so ihre Fähigkeit, Zugang zu den Opfern von Konflikten und Katastrophen zu erhalten, unabhängig davon, auf welcher Seite sie stehen.
In Situationen bewaffneter Konflikte ermöglicht die Neutralität den Mitarbeitern des Roten Kreuzes und des Roten Halbmonds, unparteiische Hilfe für gefährdete Bevölkerungsgruppen zu leisten, ohne in die Kampfhandlungen verwickelt zu werden. Diese Neutralität kann sie jedoch auch in Gefahr bringen. Auch heute noch sind humanitäre Helfer und medizinisches Personal Ziel von Luftangriffen, die eklatante Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht darstellen.
Der Grundsatz der Neutralität erstreckt sich auf alle Aktivitäten der Bewegung, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene. Indem es neutral bleibt, fördert das Rote Kreuz die Zusammenarbeit zwischen seinen Mitgliedern und stellt sicher, dass seine Hilfe allen zugänglich ist, unabhängig von ihrem Glauben oder ihrer politischen Zugehörigkeit.
Durch die Einhaltung dieses Grundsatzes kann das Rote Kreuz seine lebenswichtige Aufgabe voll und ganz erfüllen: die Linderung menschlichen Leids, wo auch immer es auftritt.
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