17 September 2020
Schwere Überschwemmungen in den Sahelländern haben dort Ende August zur Flucht von Hunderttausenden von Menschen aus ihren Heimatregionen geführt. Die Teams des Luxemburger Roten Kreuzes sind in den Ländern, in denen sie auch regelmäßig im Einsatz sind, mobilisiert. Dazu zählen der Tschad, Mali, Burkina Faso und Niger.
Nach Angaben des dortigen Ministeriums für humanitäre Maßnahmen wird die Lage im Land immer angespannter: mehr als 432.000 Menschen sind aktuell von der Katastrophe betroffen und 36.000 Häuser zerstört. Das Luxemburger Rote Kreuz unterstützt das Regionale Rotkreuzkomitee von Niamey, das seine Freiwilligen mobilisiert hat und diese Woche mit der Zuweisung von 100 Notunterkünften begonnen hat: „Wir können einigen der Familien eine Unterkunft bieten, aber bei weitem nicht allen“, so Prosper Zombre, Missionschef für das Luxemburger Roten Kreuz in Niger.
Die Situation in den Nachbarländern ist ähnlich dramatisch wie im Niger. So sind auch in Burkina Faso große Schäden durch Überschwemmungen und Stürme entstanden. Deren Ausmaß hat die Regierung am 8. September dazu veranlasst, den Katastrophenzustand auszurufen. Bislang wurden 13 Todesfälle, 50 Verletzte und 563 Obdachlose registriert; der materielle Schaden ist ebenfalls beträchtlich. Mehr als 3.300 Häuser wurden zerstört, 1.600 weitere beschädigt. Zudem wurden 1.800 Notunterkünfte, die von den Flüchtenden genutzt wurden, zerstört oder beschädigt.
In N’Djamena, der Hauptstadt des Tschad, wurden mehr als 6.000 Unterkünfte zerstört, so dass über 5.800 Menschen umgesiedelt werden mussten. Auch hier haben Familien in Schulen oder bei anderen Familien Zuflucht gefunden: „Die Menschen ohne Obdach brauchen Unterkünfte, Latrinen, Hygiene-Sets und vieles mehr. Wir tun alles, um ihnen schnell helfen zu können„, so Clara Bretin, Tschad-Referentin beim Luxemburger Roten Kreuz.