ORIBeHo

Begleitung & Beratung hochstrittiger Eltern

Stark zerstrittene Familienkonflikte zeichnet eine veränderte Dynamik aus. Bei diesen Familien stehen die emotionalen Probleme im Vordergrund, elementare Formen der Kommunikation zwischen den Parteien gelingen oft nur begrenzt oder gar nicht.
Wenn es hochstrittigen Eltern nicht gelingt ihre chronischen Konflikte zu beenden oder zu besänftigen, drohen dem/den Kind/Kindern seelische Beeinträchtigungen, Entwicklungsgefährdungen und andere nachhaltige Störungen.

Was bedeutet hochstrittig?

Um das Kriterium hochstrittig zu erfüllen, müssen einige Rahmenbedingungen erfüllt werden:

  • Das/Die Kind(er) stehen bei mindestens einem Elternteil nicht mehr im Fokus,
  • langanhaltende, auch gerichtliche Auseinandersetzungen,
  • Streitniveau nimmt auch nach längerer Zeit nicht ab,
  • immer wieder aufflammende Konflikte,
  • häufig irrationale, für Dritte nicht mehr nachvollziehbare Begründungen,
  • Meditations-, Beratungs- und Unterstützungsangebote sind bisher erfolglos,
  • das Risiko einer Entfremdung des Kindes von einem Elternteil besteht.

Kindeswohl im Mittelpunkt

Die Arbeit der Abteilung ORIBeHo (Abkürzung für „radikal Kind orientierte Begleitung und Beratung Hochstrittiger Eltern) des Luxemburger Roten Kreuzes zielt in der Regel auf eine gerichtlich initiierte Beratung von hochstrittigen Eltern im Trennungs- und Scheidungsfall, mit dem Augenmerk einer zukünftigen kindeswohlförderlichen Ausübung ihrer elterlichen Verantwortung ab. Das bedeutet, das Kindeswohl steht stets im Mittelpunkt.

Elterliche Konfliktsystem aufklären

Das Ziel ist es, das Konfliktsystem durch Begleitung und Beratung aufzuklären. So werden die innerfamiliären Beziehungen, die konflikthafte Elternschaft, ihre Auswirkung auf das/die Kinder(n) analysiert sowie eine Konfliktbiografie erstellt. Ein Familienberater der Abteilung schätzt auch ein, ob eine mögliche Kindeswohlgefährdung vorliegt. Zudem gehört die Begleitung des/der Kindes(er) beim sogenannten „Obhutswechsel“, d. h. wenn er/sie von einem Elternteil zum anderen Elternteil wechselt/wechseln und dort für einen Zeitraum lebt/leben, zu den Aufgaben der Abteilung. Im Notfall steht den stark zerstrittenen Eltern außerdem ein telefonischer Bereitschaftsdienst der Abteilung ORIBeHo zur Verfügung.

Ablauf und Dauer der Hilfe

Die Abteilung ORIBeHo arbeitet so, dass mit Unterstützung eines Familienberaters individuelle Gespräche mit den Parteien in familiären Räumen, gemeinsame Gespräche mit den zerstrittenen Eltern sowie mit dem/den Kind(ern) geführt werden. Es ist wichtig, dass die beiden letztgenannten Treffen und Gespräche in einem neutralen Setting stattfinden, d. h. in den Beratungsräumen von ORIBeho in Bartringen.

  • Die Betreuung von einer hochkonflikthaften Familie dauert in der Regel zwischen drei und vier Monaten.
  • Nach dem Abschlussgespräch kann die Familie bei Bedarf mit weiteren Unterstützungsangeboten vernetzt werden.
  • Um die Situation zwischen den Eltern zu stabilisieren, bedarf es häufig einiger Nachsorgetermine.  Vor allem im Fall einer Kontaktverweigerung des Kindes zu einem Elternteil, wobei der Umgang zwischen Eltern und Kind als Grundrecht zu verstehen ist verlangt es eine konsequente und transparente Durchsetzung von Erinnerungskontakten in einer Frequenz von 2-4 Begegnungen im Jahr.
  • Der Antrag für diese Unterstützung wird von Professionellen wie u. a. der Kinderschutzbehörde oder dem Familien- und Jugendgericht über das Office national de l’enfance“ (ONE) bei der Abteilung ORIBeHo angefragt. Mit diesen Behörden steht die Abteilung stets im Austausch.

Neue Maßnahme für betroffene Kinder: Erinnerungskontakte

Was sind Erinnerungskontakte?

Wann werden Erinnerungskontakte angeordnet?

Warum sind Erinnerungskontakte wichtig?

Die von der ORIBeHo-Abteilung neuerdings angebotenen Erinnerungskontakte unterstützen die Entwicklung des Kindes und fördern dessen Wohl. Sie sind eine Maßnahme zum Kindesschutz und eine Schadensbegrenzung bei drohendem Kontaktabbruch zwischen einem Kind und seinem getrennt lebenden Elternteil.

Spezialisiertes Fachpersonal

In der Abteilung ORIBeHo arbeiten zwei Familienberater, die ein abgeschlossenes Studium der Sozialpädagogik sowie eine Zusatzausbildung in Familienaktivierungsmanagement, systemischer Familientherapie und integraler Traumatherapie haben. Aktuell absolvieren beide eine Weiterbildung als Gutachter im familiengerichtlichen Verfahren sowie als Fachspezialisten für Erinnerungskontakte.

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ORIBeHo

10, Cité Henri Dunant
L-8095 Bertrange

2755-6510

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